Rennberichte

Rang 7 auf der 2. Etappe und neu auf Rang 5 im GC!

Im Vorfeld hatten die Verantwortlichen des Cape Epic’s damit geworben, dass die Strecken kürzer und mit mehr Singletrails & Höhenmeter gespickt würden. Zum Glück habe ich Mittlerweilen genug Erfahrung um zu wissen, was das im Südafrikanischen Gelände zu bedeuten hat…. Schläge, Schläge & nochmals Schläge in den Rücken, Beine, Arme und Hände!

Das wir heute für die 93 Km und 2100 Hm am Ende über 4.20 Std gebraucht haben, obwohl wir die ganze Zeit Anschlag fuhren, sagt eigentlich Alles aus!

Nach 15 Km folgte ein über 6 Km langer und ruppiger Aufstieg. Ich hatte mich kurz davor auf meinen Rhythmus konzentriert und noch bevor der Anstieg richtig begann, lagen wir mit etwas Rückstand hinter der grossen Spitzengruppe. Doch da der Anstieg alles technischer Singletrail war, wurde in Einerreihe gefahren und wir konnten rasch wieder den Kontakt herstellen. Nach gut der Hälfte erlitt Martin erneut einen Vorderraddefekt und wir mussten einen „Plug“ (Dichtungswurm) setzen. Zum Glück war damit der Schaden behoben, doch die Aufholjagt brauchte ein paar Extrakörner. Nach der ruppigen Abfahrt durchs Geröll fanden wir dann wieder Unterschlupf in der noch immer gut 15 Teams umfassenden Spitzengruppe.

Für die nächsten ca. 5 Km fiel das Tempo ein wenig zusammen, doch die Positionskämpfe trugen dazu bei, dass es trotzdem stets ein „Krampf“ war. Dazu kam der ganze Staub und wir fuhren oftmals komplett blind über die Felder und Sandgruben!

Nach gut 30 Km, für die wir eine gefühlte Ewigkeit brauchten, fing ein gut 20 Km langer Singletrail an. Mich spühlte es in den Positionskämpfen immer wieder nach Hinten und dazu wurde die komplette Gruppe schon nach wenigen Metern im technischen Gelände gesprengt. Singeltrail ist sowieso die falsche Berschreibung, es war vielmehr ein Geholze über Stock & Stein!

Ich hatte keinen Überblick mehr, wer genau und wie viele Teams vor uns waren. Zeit um sich zu orientieren blieb sowieso nicht, denn es war volle Konzentration gefragt!

Irgendwann gab es erkennbare Abstände und wir hatten nur noch die beiden Südafrikaner Bell & Combrick als Begleiter. Gemeinsam fuhren wir die nächsten 20 Km bis und mit dem finalen Anstieg des Tages, ehe wir in die Schlussabfahrt stachen. Diese war dann genau derselbe Weg wie der erste Anstieg und ich muss sagen, dass Ganze war ziemlich grenzwertig! Mit vollem Risiko bretterten wir über Bollensteine und Absätze zurück ins Tal. Dabei schlossen wir zu Topeak und OMX auf, was natürlich super war, doch normal war das für mich nicht mehr. In solchen Momenten muss man einfach Alles ausblenden und man darf gar nicht daran denken, was bei einem Sturz oder Materialbruch passieren könnte. Als wir dann heil unten angekommen waren, verblieben noch etwas mehr als 10 schnelle Km bis ins Ziel. Unsere Gruppe blieb zusammen und vor uns konnten wir sogar nochmals zwei Teams erkennen. Am Ende ersprinteten wir uns Rang 7, doch das Beste dabei war, dass wir uns mit der heutigen Leistung auf den 5ten Gesamtrang verbesserten!

Die Abstände nach vorne sind schon ziemlich deutlich, doch hinter uns ist noch alles extrem eng zusammen. Wir profitierten heute sicher auch von einigen Pechmomenten unserer Konkurrenten und bislang hatten wir grosses Glück gehabt und nie gross Zeit verloren. Wir werden auch die kommenden Tage lieber einmal etwas weniger Risiko eingehen und versuchen, sicher durchzukommen. Das Epic geht Morgen unerbitterlich weiter, wir liegen gut drin und werden natürlich Alles geben, um die jetztige Position zu halten!

Spätestens nach zwei so harten Tagen über je 4,5 Rennstunden werden die ersten Fragen auftauchen, wieso man sich das antut und eine Woche dermassen leidet und am Limit fährt! Die Beine brennen, der Rücken schmerzt, die Augen sind rot vom ganzen Staub und sie fallen schon bei der Massage das erste Mal zu. Jeder Schritt am Mittag schmerzt und am liebsten bleibt man einfach nur noch im Bett liegen. Zum Glück haben wir mit meiner Freundin Vera, Kollege (Masseur und Manager) Michael Falk und dem BMT Bikeshop um Marc Bassingthwaighte ein perfektes Umfeld, damit es uns an Nichts fehlt!

Wie heisst es so schön, es gibt nur ein Gas und dass ist Full Gaz!

20160315_162257