Rennberichte

Cape Argus

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Ich muss sagen, ich hab in meiner Karriere schon einige impossante Kulissen gesehen & erlebt, doch heute Morgen hatte ich seit langem wieder einmal Gänsehaut, als ich um 6.15 Uhr an der Startlinie des Cape Argus’s stand! Es sollte mein erster Start bei diesem Mega Event sein und die Vorfreude war riesig. Von 6.15 – 10 Uhr startet alle 3 Minuten ein Startblock und nimmt die 109 Km lange Strecke unter die Räder…. am Ende starten insgesamt gut 40’000 Teilnehmer!!

Der Mond stand noch am Himmel, als unser Profi-Feld zwischen den imposanten Wolkenkratzer inmitten von Kapstadt als erstes gestartet wurde. Was für eine Stimmung in der Morgendämmerung. Während die Sonne langsam hoch stieg und es allmählich hell wurde, fuhren wir bereits mit vollgas über den Highway! Am meisten „Angst“ hatte ich vor den Stürzen und genau zu einem solchen Horrorcrash kam es in der ersten kurzen Abfahrt. Mit knapp 70 km/h krachten einige Fahrer ineinander und ich hatte einfach nur riesen Glück, dass ich in letzter Sekunde ausweichen konnte. Zum Nachdenken bleibt in solchen Momenten keine Zeit, denn in einem Feld von 200 Fahrer braucht man jede Sekunde volle Konzentration!

Die ersten 45 Km waren schnell und führten östlich hinter dem Tabel Mountain den M3 Highway hinunter nach Muizenberg und anschliessend der Küste entlang richtung Cape of good Hope. Ich fühlte mich trotz der letzten 5 Renntage ziemlich gut und war stets in den vordersten Positionen unterwegs. Wir hatten vom Songo.info Team einen klaren Auftrag und ab Km 60 sollten wir das Rennen so hart wie möglich machen, damit Sam Gaze im Sprint die besten Chancen haben würde um das Rennen zu gewinnen.

Leider kam ich nicht zu meinem Einsatz, denn nach knapp 50 Km, genau in dem Moment wo das Rennen so richtig lanciert wurde, brach mir zum vierten Mal in dieser Woche eine Speiche! Das ist einfach nur Pech, denn es waren 4 verschiedene Laufräder! Bis ich ein neues Rad hatte, verging zu viel Zeit und ich schaffte den Anschluss nicht mehr. Nicht bei diesem kurzen Rennen, denn eine Ruhephase gibt es hier nicht… dazu sind die 109 Km zu kurz und das Prestige zu gross!

So fuhr ich die letzten 50 Km mehrheitlich alleine. Ich war bitter enttäuscht, dass ich das Finale nicht mitfahren konnte, doch die Stimmung am Streckenrand half mir, mich etwas zu beruhigen. Hunderte von Zuschauer säumten die Strecke und die Zieleinfahrt werde ich so schnell nicht mehr vergessen.

Nach dem Rennen fuhren wir mit dem Team zum Ausfahren nochmals zur Campsbay und genossen während einem gemütlichen Frühstück die Aussicht auf die noch zu hunderten vorbeifahrenden Hobby Fahrern!

Trotz der Pechsträhne war es eine geniale Woche mit vielen schönen Erlebnissen. Die knapp 800 Rennkilometer werden wir hftl. in einer Woche zu Gute kommen!

Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle an das Songo.info Team und an das Breakwater Pretoria Hotel an der Waterfront für die noble aber kurze Nacht vor dem Cape Argus!

Dieses Rennen wird ab jetzt einen festen Platz in meinem Rennkalender kriegen!

Alle Infos zum Cape Epic wird’s die kommende Woche geben! Bis dann heisst’s Beine hoch und erholen!

Ein kurzer Renneinsatz gibt’s noch am Mittwochabend beim Songo Rennen im Township von Stellenbosch! Da hatte ich ja bereits jedes Mal vor dem Cape Epic teilgenommen und es wird die letzte Belastung vor dem grossen Showdown sein!

Hier noch die Streckenführung des Cape Argus’s!

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