Rennberichte

Viel Pech beim Ashburton race Meerendal

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Nach nur 8 Tagen in dem Tiefkühler (Schweiz), reiste ich am Sonntag vor einer Woche zurück nach Südafrika. Dort erwarteten mich wieder Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad, womit es mir wesentlich wohler war. Am Samstag startete ich dann zu meinem ersten Rennen der neuen Saison. Der erste Lauf der „Ashburton“ National-Marathon Serie wurde wie bereits im letzten Jahr auf der Meerendal Wein-Farm ausgetragen und das Rennen führte über rund 102 Km auf einer neuen Strecke im Sternform rund um das Weingut. Da ich letztes Jahr die Serie bis zum Finale anführte, wollte ich auch diesmal ein gutes Rennen zeigen, zumal es eine erste Standortbestimmung im neuen Jahr war. Neben mir waren mit Sauser, Flückiger & Rohrbach noch drei weitere Schweizer sowie der Deutsche Stiebjahn am Start, womit ich nicht ganz der einzige Ausländer war.

Bis kurz vor der ersten Verpflegung bei Km 33 lief alles nach Plan und ich konnte mich stets in den ersten Positionen behaupten. Einzig ein kleiner „Schleicher“ im Hinterreifen warf mich kurz aus dem Konzept, doch mit kurzem Nachpumpen war das Problem behoben und ich fand wieder Unterschlupf in der Spitzengruppe. Eigentlich waren es vor allem Math Flückiger, Rohrbach & ich, die das Rennen bis dahin bestimmten und hinter uns hingen alle an unseren Hinterrädern. Kurz vor der ersten Verpflegung setzte ich im Gegenwind die erste Attacke und da war es nur Flückiger, der reagierte.

Nach der Verpflegung folgte der zweite knackige Berg und da hatte ich einen Schwachmoment und so holte mich die Gruppe dahinter wieder ein. Die Abstände waren sehr gering und ich wusste, dass die letzten 40 Km das Rennen entscheiden würden und ich mich nur gedulden müsste. Leider machte mir ein Stein einen Strich durch die Rechnung und ich erlebte die zweite Rennhälfte nicht mehr. Da ich bereits eine Luft-Patrone versenkt hatte, konnte ich den gut 1 cm langen Schnitt auf der Lauffläche nicht mehr flicken und ich war gezwungen, einen Schlauch rein zu machen. In Europa wäre dies kein Problem, doch hier zog ich erst einmal gut 20 kleine Dornen aus dem Reifen, ehe ich den Schlauch rein machen konnte. Das Rennen war also gelaufen, doch musste ich noch irgendwie zurück ins Ziel kommen. Abkürzungen gab es hier mitten im Bush keine und so musste ich auf der Strecke weiter fahren. Dies ging dann 10 Km lang gut, doch dann hatte ich den nächsten Schleicher. Die Dornen hatten sich erneut durchgebohrt und so fuhr ich sprichwörtlich auf der Felge weiter, bis ich von Katrin Leumann (Das Frauenrennen wurde 10 Min nach uns gestartet und so holten sie mich langsam ein) einen weiteren Schlauch bekam (vielen Dank Katrin). Mit diesem erreichte ich dann nach einer Ewigkeit doch noch das Ziel, leider nur nach 60 Km und als DNF.
Naja, der Einstieg ins Renngeschehen ist damit ziemlich missglückt, doch ich war am Anfang dabei und das stimmte mich positiv. Am Abend sassen wir dann mit der ganzen Deutschen Nationalmannschaft & meinen Schweizer Kollegen in der Pizzeria und so konnte ich das Rennen etwas schneller abhaken.

Da zurzeit viele Mountainbiker aus Europa ihre Trainingslager in Stellenbosch abhalten, kann ich im Moment stets mit einer coolen Gruppe trainieren. Dies tat ich dann bereits am Sonntag wieder und schloss mich der Deutschen Cross Country Nationalmannschaft an, als „Local-Guide“ sozusagen und so hatte ich dann doch noch ein cooles Wochenende. Dieses liessen wir dann bei mir zu Hause mit einem gemütlichen Grillfest mit den Schweizer Kollegen Sauser, Flückiger, Leumann, Rohrbach und dem Neuseeländer Gaze ausklingen. Schon schön irgendwie, während dem Rennen quält man sich gegenseitig und danach sitzen wieder alle zusammen, ohne jeglichen Konkurrenzkampf oder sonst was.
Das ist der Mountainbike Sport und deshalb fühle ich mich in dieser Szene so wohl. Nun werde ich vorerst weiter dem Training nachgehen, denn das nächste Rennen ist erst am 20. Februar geplant.
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