Phu… die letzten zwei Wochen hätten turbulenter kaum sein können! Ganz viel Stress auf einmal und am Ende lande ich zu Hause auf den Langlaufskiern anstatt bei der Mpumalanga Rundfahrt teil zu nehmen, doch alles mal der Reihe nach!
Nach einer unvergesslichen Dünentour fand ich trotz den paar Tagen Pause sehr schnell wieder den Tritt und ich konnte nochmals einen umfangreichen 3er Block in Windhoek fahren. Am Freitag, 8. Januar stand dann die lange Autofahrt von Windhoek bis nach Stellenbosch auf dem Programm. Das lange Fahren macht mir Mittlerweilen nicht mehr viel aus und so fiel mir die Fahrt ziemlich ring. Einzig bei der Grenze hatte ich diesmal richtig Pech. Denn die letzten zwei Mal, bei denen ich diese aus Namibia passierte, bekam ich stets problemlos ein neues Visum für Südafrika für 90 Tage. Das Gesetz sagt zwar, dass Namibia nicht reicht, um neue 90 Tage zu bekommen, doch da es bei mir jedes Mal geklappt hatte, erwartete ich ohne nachzudenken dasselbe. Doch diesmal traf ich auf einen ziemlich sturen und korrekten Grenzwächter und dieser machte mir einen gehörigen Strich durch meine Rechnung. Statt den 90 Tagen erhielt ich genau 7 Tage, die restlichen quasi von meinem Visum aus Oktober & November. Das hiess nichts Gutes, denn ich hatte ja bereits den Flug zur Mpumalanga Strassenrundfahrt auf Mittwoch gebucht und durch die neue Situation hätte ich das Land bereits am Freitag verlassen müssen. Schnell eine Lösung suchen war also angebracht.
Noch während der Fahrt konsultierte ich einen Anwalt aus Pretoria und der meinte, es wäre kein Problem, er würde für mich das Ganze am Montag erledigen und innerhalb 48 Stunden würde ich die Verlängerung um 90 Tage bekommen. Somit blieb ich erstmals ruhig, doch der nächste Schock kam, als wir die neue Wohnung abends um 19 Uhr und nach einer 13 Stunden langen Autofahrt ziemlich müde betraten. Sämtliche Möbel der vorherigen Mieter standen noch in der Wohnung und geputzt war auch nichts. Da hielt sich wohl jemand ganz und gar nicht an die Abmachung und somit war statt Ausruhen noch eine halbe Nachtschicht angesagt, bis wir endlich schlafen konnten. Am nächsten Tag setzten wir neben dem Putzen und Einräumen unser Training fort, doch irgendwie stresste mich die gesamte Situation mit der Ungewissheit doch ziemlich stark!
Am Montag traf dann leider genau das ein, was ich befürchtet hatte und sieh da, dem Anwalt nützten auch seine Beziehungen nichts. In Afrika dauert halt einfach alles mindestens dreimal solange wie in der Schweiz und so schafften es die Behörden nicht, meine Anfrage zu bearbeiten. Hätte ich schon früher gewusst, dass es Probleme geben würde, dann hätte ich lange im Vorfeld eine Verlängerung beantragen können und es wäre nichts ein Problem gewesen. Doch nun musste ich schnell handeln, denn auf Stress hatte ich absolut keine Lust.
Zum Glück war noch ein sehr günstiger Direktflug am Freitagabend von Kapstadt nach Zürich vorhanden und den Flug nach Nelspruit konnte ich ebenfalls sinnvoll umbuchen. Denn so kann ich den Flug am 20 Februar für das UCI Marathon Rennen in Sabie (da hätte ich eh nach Nelspruit fliegen müssen) einlösen. Ende gut alles Gut, denn nach dem ganzen Buchen sass ich tatsächlich nach nur 8 Tagen in Südafrika im Flugzeug nach Hause in die Schweiz. Da alles so schnell ging, konnte ich mich gar nicht richtig damit abfinden und es lief alles ab wie ein Film. Den Filmriss erlebte ich dann spätestens am Samstagmorgen, als ich bei -2 Grad aus dem Flugzeug steigen musste. Die ganze Woche hatten wir Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad in Stellenbosch und ich hatte nochmals richtig viel trainiert, damit ich in der Zeit an der Kälte etwas raus nehmen kann.
Da ich mich körperlich ziemlich gut fühle zurzeit, kann ich im Moment auf der Rolle hohe Intensitäten einbauen und somit fällt mir das Training im Keller umso leichter. Heute (Montag) schaffte ich es nach dem Intervalltraining am Vormittag seit langem wieder einmal auf die Langlaufskiern und die frisch verschneite Landschaft entschädigte für so manche stressvolle Minuten in der letzten Woche! Winter in der Schweiz ist halt fürs Auge einfach doch was Einmaliges! Schon krass irgendwie, vor zwei Wochen kehrte ich aus der Namibischen Wüste zurück in die Zivilisation, dann lebte ich mich in der neuen Wohnung in Stellenbosch ein und am Mittwochabend fuhr ich noch Abendrennen in Kapstadt. Keine 48 Stunden später sass ich im Flieger und reiste sozusagen in den Winterurlaub in meine Heimat. Schlimm ist das Ganze nicht, denn nun kann ich mein neues CAPE EPIC Bike & Trikots gleich selber mitnehmen und wenn alles klappt, dann werde ich am Donnerstag kurzfristig nach Gstaad reisen und am Snow Bike Festival teil nehmen. Da wird’s dann halt am Sonntag wieder etwas brenzlig, denn so wies aussieht wird die letzte Etappe so um 11 Uhr fertig sein, um 18.45 Uhr wird dann mein Flieger in Zürich gehen! Langweilig wird mir also bestimmt nicht!
FullGaz!